„Atmen nicht vergessen“
…Wie oft hast du das schon in einer Jazzercise-Stunde gehört? ?
Aber was will dein Trainer dir damit eigentlich sagen? Du hast ja nicht die Luft angehalten, oder vergessen zu atmen.
Und wie funktioniert das eigentlich mit der Atmung?
Das wollen wir dir heute ein bisschen näher bringen. Das nächste Mal, wenn du also während des Trainings hörst: „Atmen nicht vergessen“ weißt du genau, was dein Trainer damit meint.
Wie funktioniert das Atmen?
Die Lunge versorgt uns mit lebensnotwendigem Sauerstoff und entsorgt Kohlendioxid, das ständig beim Stoffwechsel entsteht.
Die Lunge befindet sich in einem geschlossenen Raum, begrenzt durch den Brustkorb und zum Bauchraum hin durch das Zwerchfell.
Ein Flüssigkeitsfilm verbindet die Lunge mit den Innenflächen von Brustkorb und Zwerchfell.
Beim Atmen wird zwischen der Brust- und der Bauchatmung unterschieden.
Brustatmung:
Muskeln zwischen den Rippen vergrößern den Brustkorb beim Einatmen. Der Brustkorb erweitert sich nach außen und oben. Die Lunge muss diesen Bewegungen wegen des Flüssigkeitsfilms folgen und saugt Sauerstoff ein.
Andere Zwischenrippenmuskeln verkleinern den Raum wieder bei der Ausatmung. (Fans von Spare Ribs vom Grill essen genau diese Muskeln.)
Bauchatmung:
Das Zwerchfell ragt kuppelartig in den Brustkorb hinein, beim Einatmen wird es von Muskeln flach gezogen, der Brustkorb erweitert sich nach unten. Dabei werden Bauchorgane verdrängt und der Bauch wölbt sich nach außen.
Wird zugleich noch die Bauchmuskulatur angespannt, erhöht sich der Druck im Bauchraum. Bei Übungen für die Bauchmuskulatur sollte man daher die größte Anstrengung in Ausatmung ausüben.
Brustatmung und Bauchatmung unterscheiden sich demnach, ob überwiegend mit dem Brustkorb oder dem Zwerchfell geatmet wird. Die Bauchatmung sorgt für eine bessere Belüftung der Lunge, die Brustatmung hält den Bauch flacher.
Der eigentliche Gasaustausch findet in den Alveolen, den Lungenbläschen, statt. Die Austauschfläche wird auf ca 80m² geschätzt. Der Weg dorthin über Nase, Rachen, Luftröhre und Bronchien erwärmt, reinigt und befeuchtet die Atemluft, ein Gasaustausch findet hier aber nicht statt.
Gutes Atmen…
…ist vor allem tiefes Ein- und Ausatmen, bei flacher Atmung verbleibt viel der frischen Luft in den Atemwegen. Die Muskeln können nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, den sie unter der Belastung durch das Training aber dringend brauchen.